Neustart mit Hindernissen
Stadtmarketing-Führung wurde durch Corona ausgebremst – Verkaufsoffener Sonntag
Bayerwald-Bote vom 29.09.2020 - von Christina Hackl
Nach langer Krise hatte Stadtmarketing Anfang März 2020 einen Neustart gewagt: Tamara Aschenbrenner und Lothar Wandtner wurden an die Spitze des Vereins gewählt. Doch nur wenige Tage nach der Jahreshauptversammlung kam der Corona-Lockdown und hat die ehrgeizigen Pläne des neuen Führungsduos erst einmal ausgebremst. Jetzt aber wollen Aschenbrenner und Wandtner endlich richtig loslegen.
Für den 11. Oktober hat das Duo einen Verkaufsoffenen Sonntag in der Glasstadt geplant. Es ist der erste in diesem Jahr, alle anderen Termine musstenwegen der Corona-Krise abgesagt werden. Jetzt, da die Vorschriften gelockert worden seien, traue man sich die Durchführung zu. „Wir wollen damit ein positives Signal aussenden und wieder Leben in die Stadt bringen“, betonen Aschenbrenner und Wandter.
Viele Geschäfte in Zwiesel habe der Lockdown hart getroffen. Aber die beiden Stadtmarketing-Chefs sehen in der Krise auch eine Chance: „Das Kaufverhalten der Menschen hat sich durch die Corona-Krise verändert, es wird wieder mehr vor Ort eingekauft“, hat Lothar Wandtner festgestellt, der selbst einen Buchladen am Anger betreibt. Und auch Tamara Aschenbrenner, Inhaberin der Marien-Apotheke am Stadtplatz, ist überzeugt: „Corona hat den Menschen gezeigt, wie wichtig es ist, dass es Geschäfte in der eigenen Stadt gibt und dass man nicht unbedingt in die überfüllte Großstadt muss zum Einkaufen“.
Die in der Corona-Krise von vielen Zwieseler Geschäften angebotenen Lieferdienste und andere Serviceleistungen seien von den Kunden dankbar angenommen worden. „Da hat sich eine neue Verbundenheit zwischen Kunden und Geschäften entwickelt und ich hoffe, dass diese Verbundenheit anhält“, so Wandtner. „Die Kunden wissen es zu schätzen, dass wir in der Krise für sie da waren. Ich höre jetzt viel öfter als früher, dass die Leute die Geschäfte vor Ort auch in Zukunft unterstützen wollen“, ergänzt Aschenbrenner.
Das Duo freut sich sehr, dass es jetzt gelungen ist, doch noch einen Verkaufsoffenen Sonntag zu ermöglichen. Termin ist der 11. Oktober. Einen Kirta und ein großes Rahmenprogramm werde es zwar nicht geben, aber man bemühe sich um einige Aktionen, so Aschenbrenner und Wandtner. In der Prälat-Neun-Straße soll es einen Flohmarkt geben, am Stadtplatz, der für den Verkehr gesperrt wird, werden Sengzelten und Thüringer Bratwürste angeboten; Willi Wittenzellner will seine Märchenhütten aufbauen und die Oldtimerfreunde Tröpplkeller haben bereits zugesagt, alte Landmaschinen auszustellen. „Wer noch Ideen hat, kann sich gerne bei uns melden. Und dieser Appell geht nicht nur an die Mitglieder von Stadtmarketing, sondern an die gesamte Geschäftswelt in Zwiesel“, so Lothar Wandtner.
Trotzdem würden Tamara Aschenbrenner und er sich natürlich sehr freuen, wenn es gelänge, wieder mehr Zwieseler Geschäftsleute zu einer Mitgliedschaft beim Stadtmarketing-Verein zu bewegen. Die beiden Vorsitzenden wollen das Gespräch mit den Geschäftsleuten suchen und sie von den Vorteilen einer Mitgliedschaft überzeugen. Durch die Corona-Maßnahmen sei das in den vergangenen Monaten nicht möglich gewesen, aber jetzt wolle man die Sache angehen.
Auch den Mitgliedern von Stadtmarketing will das neue Führungsduo die Gelegenheit geben, ihre Ideen für eine lebendige Stadt vorzubringen. Die Vergangenheit dürfe dabei keine Rolle spielen. Gerade jetzt gelte es, in die Zukunft zu blicken. „Es geht um unser schönes Zwiesel. Und wir sind überzeugt, dass diese Stadt sehr viel Potenzial hat“, so Aschenbrenner und Wandtner.